Antike Puppenstuben mehr als Spielzeug!
Der Traum vom Puppenhaus
Puppenhäuser für die Großen
Neben den Puppen selbst gehören Puppenstuben und Puppenhäuser zu den ältesten Spielzeugen überhaupt. Schon in der Antike spielten Kinder mit Miniaturhäusern für ihre Puppen, wie zahlreiche Funde beweisen. Im ausgehenden Mittelalter schließlich begannen die Puppenstuben immer aufwändiger und kunstvoller zu werden, ganze Berufszweige beschäftigten sich mit der Herstellung dieser Produkte.
Puppenstuben wurden in dieser Zeit von einem reinen Spielzeug zum Repräsentationsgegenstand. Wer es sich leisten konnte, der ließ für seine Kinder ein Puppenhaus in Handarbeit mit kunstvollen Verzierungen, Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen herstellen - je größer und pompöser, desto lieber.
Und wer es ganz exklusiv haben wollte, der gab dem Puppenhausbauer das eigene Haus als Vorlagen und ließ dieses nachbauen, inklusive der kompletten Einrichtung. Die Kinder konnten somit den Reichtum der Familie auch gegenüber ihren Freunden nach außen demonstrieren.
Zwar kann man über diese Entwicklung streiten, Fakt ist jedoch, dass sich heute gerade die antiken Puppenstuben besonderer Beliebtheit bei Sammlern und auch bei vielen Kindern erfreuen.
Später dann, ab dem frühen 19. Jahrhundert, setzten sich günstigere und industriell hergestellte Puppenstuben auf den Markt durch. Sie waren einerseits als Spielzeug für Mädchen bis zu einem Alter von etwa 14-15 Jahren gedacht, hatten aber auch einen ganz profanen, ernsten Hintergrund: die junge Frau auf ihre spätere Lebensaufgabe als Hausfrau, Mutter etc. vorzubereiten.
Was versteht man unter einer Puppenstube?
Wie Sie vielleicht schon bemerkt haben, ist hier im Wechsel von "Puppenhäusern" und "Puppenstuben" die Rede. Da stellt sich die Frage: Was ist der Unterschied zwischen diesen beiden Modellen, oder meinen beide Begriffe vielleicht das Gleiche?
Nun, Puppenhäuser verkörpern - wie der Name bereits andeutet - normalerweise ein komplettes Miniaturhaus mit mehreren Zimmern, in denen das Mädchen mit seinen Puppen spielen kann. Diese Zimmer sind mit entsprechend passenden Möbeln versehen und durch Türen verbunden. Meist ist das Puppenhaus hinten offen, so dass sämtliche Räume perfekt erreicht werden können. Unter der Puppenstube dagegen versteht man in der Regel den Nachbau eines einzelnen Raums, zum Beispiel einer Küche oder eines Wohnzimmers. Gerade diese Objekte wurden in früheren Zeiten dazu verwendet, den Mädchen die nötigen Grundkenntnisse für ihre spätere Tätigkeit als Hausfrau und Mutter mitzugeben. So war die Puppenküche beispielsweise mit den Miniaturausgaben sämtlicher Geräte (Backofen, Herd usw.) ausgestattet, deren Funktion sich dann beim Spielen von selbst erklärte.
Der Unterschied der beiden Begriffe wurde jedoch später wieder etwas verwässert. Heute kann man unter Puppenstube und Puppenhaus grundsätzlich das Gleiche verstehen.
Welche Puppenstuben gibt es heute auf dem Markt?
Das Angebot von Puppenstuben und Puppenhäusern ist heute riesig. Es gibt sie immer noch, die handgearbeiteten Modelle aus hochwertigen und wertvollen Materialien, die allerdings auch ihren Preis haben. Auf der anderen Seite stehen die günstigeren Puppenstuben aus der Massenproduktion, hergestellt oft in fernöstlichen Ländern und zu sehr günstigen Preisen zu haben. Letztgenannte Modelle werden häufig aus einfachem Kunststoff hergestellt und fallen durch ihre knalligen Farben und die nicht gerade liebevolle Gestaltung auf.
Es ist sinnvoll, beim Kauf einer Puppenstube Wert auf eine gute Qualität zu legen. Auch wenn Puppenstuben heute in der Regel nicht mehr von Generation zu Generation weitergegeben werden, sollte es Ihnen die Gesundheit Ihres Kindes wert sein, auf giftige Farben, Lösemittel, Kunststoffe etc. zu verzichten. Puppenhäuser aus echtem Holz, ohne schädliche Lasuren, Farben etc., gibt es heute in verschiedenen Versionen und unterschiedlichen Preisklassen zu kaufen. Es fängt bei günstigen Bausätzen an, die zuhause selbst montiert werden, geht über Standardmodelle der bekannten Markenhersteller bis hin zu Einzelstücken und Sonderanfertigungen nach Kundenwunsch, die dann durchaus mehrere tausend Euro kosten können. Natürlich muss es nicht unbedingt die teuerste Variante sein, bei fertigen Puppenstuben aus Holz sollten Sie jedoch darauf achten, dass diese über ein entsprechendes Prüfsiegel einer anerkannten Organisation verfügen, welches garantiert, dass im Produkt keine schädlichen Stoffe enthalten sind.
Die Alternative: Eine antike Puppenstube im Original kaufen
Wer sich nicht mit einen Neu- bzw. Nachbau begnügen möchte, für den besteht die Möglichkeit, eine antike Puppenstube im Original zu erwerben - zum Beispiel im Rahmen einer Auktion oder auf speziellen Sammlermärkten und Sammlerbörsen. Hier gibt es sie also noch, die Originale von vor 50, 100 oder gar 150 Jahren. Mit etwas Glück finden Sie eine Puppenstube, die noch gut erhalten ist, also wenig bespielt wurde.
Solche Objekte sind für das Kinderzimmer in der heutigen Zeit allerdings meist viel zu schade. Sie sind teuer, empfindlich und für Kinderhände kaum geeignet. Antike Puppenstuben dienen daher eher als Sammlerobjekt, teilweise sogar als Wertanlage, wenn es sich dabei um ein besonders schönes und/oder seltenes Stück handelt.
Fazit: Eine Puppenstube sollte in keinem Mädchenzimmer fehlen!
Auch in Zeiten digitaler und virtueller Welten, in denen jedes Spielzeug blinken und Töne von sich geben muss, kann sich die Puppenstube erfolgreich behaupten. Viele Mädchen spielen immer noch lieber mit ihren Puppen, als diese auf dem Bildschirm virtuell hin- und her zu schieben. Dafür benötigen Sie natürlich auch das passende Puppenhaus. Mit einem hochwertigen, antiken Puppenhaus machen Sie Ihrem Kind eine riesige Freude und schaffen einen bleibenden Wert. Wenn das Kind später einmal erwachsen ist und sie die Puppenstube aufbewahren, wird es sich beim Anblick sicherlich immer gerne an seine Kindheit zurückerinnern und die Stube vielleicht sogar an sein Kind weitergeben. Eben ganz genauso, wie es früher war. Antike Puppenstuben sind nicht einfach nur Spielzeug
